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Voller Einsatz für Bildungsverlierer

20. Dezember 2018

Voller Einsatz für Bildungsverlierer

Sozial- und Wirtschaftspolitiker sind sich einig: Junge Menschen brauchen heute eine fundierte Ausbildung/Bildung. Nur so können sie eine sinnstiftende Tätigkeit in der Arbeitswelt leisten und ein selbstbestimmtes Leben führen. Außerdem werden sie als Fachkräfte dringend benötigt. Für ungelernte Kräfte wird es in der hochspezialisierten Arbeitswelt hingegen immer schwerer. „Leider hat Oberösterreich im Bundesländervergleich großen Aufholbedarf, wenn es darum geht, den Anteil der Jugendlichen mit Ausbildung über Pflichtschulniveau anzuheben. Deshalb sollten wir beginnen, von erfolgreicheren Bundesländern wie der Steiermark zu lernen“, zeigt 3. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer auf.

 

Anteil der „BildungsverliererInnen“ in Oberösterreich konstant hoch

Seit Beginn des strategischen Programms „Arbeitsplatz Oberösterreich 2020“ im Jahr 2009 ist es nicht gelungen, den Anteil der Jugendlichen über Pflichtschulniveau zu erhöhen. Laut jüngsten Daten liegt er mit 82% sogar knapp unter dem Ausgangsniveau von 82,3%. Andere Bundesländer wie beispielsweise die Steiermark – die mit Oberösterreich durchaus vergleichbar ist – haben deutlich weniger BildungsverliererInnen. „Oberösterreich muss daher die eigenen strategischen Ansätze im Jugendbereich, das Budget und die Maßnahmen ernsthaft hinterfragen und verbessern. Schließlich steht aktuell auch die Erarbeitung des neuen strategischen Arbeitsmarkt-Programms bis zum Jahr 2030 an. Wenn es gelingt, die Anzahl der gut ausgebildeten Jugendlichen zu erhöhen, dann profitieren sowohl die Jungen, wie auch Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt. Denn es geht um den entscheidenden Unterschied, ob jemand in der Arbeitswelt auf eigenen Beinen stehen kann oder nicht“, zeigt Gerda Weichsler-Hauer auf. Sinnvolle Ansatzpunkte sieht die SPÖ-Abgeordnete im oberösterreichischen Bildungsbereich, wo es an qualitativen Ganztagsschulangeboten mangelt. Gleichzeitig leidet Oberösterreich auch an hohen Drop-Out-Raten im Bereich der Lehrausbildung. „Darüber hinaus sind auch Betriebe in die Verantwortung zu nehmen. Sie müssen schwächeren Jugendlichen eine Chance geben und entsprechende Unterstützungen anbieten. Für alle jene Jugendliche, die dennoch keine Möglichkeit auf einen Lehrplatz finden, braucht es ausreichend überbetriebliche Ausbildungsmöglichkeit. Hier ist kürzen verboten!“, fordert Gerda Weichsler-Hauer.

 

Hohes Arbeitslosigkeitsrisiko bei geringer Bildung

Menschen mit höchstens Pflichtschulabschluss haben ein vier Mal so hohes Arbeitslosigkeitsrisiko (16,8%) als Personen mit einer abgeschlossenen Lehre (4,5%). Im Oktober 2018 waren in Oberösterreich 14.862 Menschen mit höchstens Pflichtschulabschluss als arbeitslos gemeldet.

 

In Steyr-Land haben von 3.494 jungen Menschen im Alter von 20 bis 24 zwölf Prozent (421 Personen) lediglich Pflichtschulabschlüsse, in Steyr ist diese Zahl höher: von 2.553 der 20- bis 24-Jährigen sind es 646 bzw. 25,3 Prozent.

 

Viele Bildungsverlierer trotz Facharbeitermangel

Lebenslanges Lernen, hochspezialisierte Berufe und Digitalisierung bestimmen den Arbeitsmarkt von heute und morgen. Angelernte Kräfte und HilfsarbeiterInnen haben es unter diesen Rahmenbedingungen immer schwerer. Gleichzeitig jammert die Wirtschaft permanent über den FacharbeiterInnenmangel. Aus welchen Zielgruppen die FacharbeiterInnen gewonnen werden können, scheint klar: mehr berufstätige Frauen, mehr ältere Arbeitskräfte und mehr besser ausgebildete Junge. Die Oö. Landesregierung macht aber das Gegenteil und führt eine Gebühr für den Kindergartenbesuch am Nachmittag ein. Auch bei den Jungen verfehlt die oberösterreichische Arbeitsmarkt-Strategie ihre eigenen Ziele bei weitem. Bereits im Jahr 2009 setzte sich die Landespolitik das Ziel den Anteil der Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren mit Ausbildung über Pflichtschulniveau auf 88 Prozent anzuheben. Die aktuelle Evaluierung entlarvt das Ziel und die Arbeitsmarktstrategie 2020 als Papiertiger: Im Jahr 2015 waren noch immer 18 Prozent bzw. rund 16.000 junge Erwachsene ohne weiterführende Ausbildung. Wenn ein Ziel dermaßen verfehlt wird, dann stellt sich die Frage nach den falschen Rahmenbedingungen in Oberösterreich. Auch im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich nur an 6. Stelle.

 

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